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Fünf Millionen Euro Nothilfe

Katholisches Hilfswerk "Kirche in Not" unterstützt die Ukraine
Fünf Millionen Euro Nothilfe
Fünf Millionen Euro Nothilfe
Projektreferentin Magda Kaczmarek (Mitte) besucht eine kirchliche Flüchtlingsunterkunft in der Westukraine. © Kirche in Not

Rund ein halbes Jahr nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine zieht das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ eine erste Bilanz über die seither geleisteten Hilfen: Insgesamt gingen fünf Millionen Euro an die römisch- und die unierte griechisch-katholische Kirche in der Ukraine, um ihren Einsatz für die notleidende Bevölkerung zu unterstützen.

Lebensmittel- und Rohstoffknappheit verschärft sich weiter

„Wir stehen täglich im Kontakt mit Bischöfen, Priester und Ordensleuten in der ganzen Ukraine und wissen deshalb aus erster Hand, was am dringendsten benötigt wird“, sagte Magda Kaczmarek, die in der Zentrale von „Kirche in Not“ (international Aid to the Church in Need, ACN) die Hilfen für das Land organisiert. Sie hatte die Ukraine bereits im April besucht.

„Der Schmerz der Menschen ist enorm“, schildert Kaczmarek ihre Eindrücke. „Die große Sorge gilt dem kommenden Winter. Aber bereits jetzt steigt die Angst, dass sich Lebensmittel- und Rohstoffknappheit bis Ende August noch weiter verschärfen wird.“ „Kirche in Not“ sei in der Lage, die Hilfen monatlich anzupassen.

Die seit Kriegsbeginn geleisteten Ukraine-Hilfen in Höhe von fünf Millionen Euro flossen in folgende Bereiche: 1,3 Millionen Euro hat „Kirche in Not“ unmittelbar nach Beginn der Invasion Diözesen und Eparchien zur Verfügung gestellt, um das Überleben und die Arbeit von Priestern und Ordensfrauen in Gemeinden, Heimen und Flüchtlingsunterkünften weiterhin zu gewährleisten.

Auch an pastorale Hilfe ist gedacht

800.000 Euro gingen in Form von Mess-Stipendien an Priester des lateinischen und des byzantinischen Ritus. Bei Mess-Stipendien handelt es sich um eine freiwillige Gabe für die Feier einer heiligen Messe, oft verbunden mit einem bestimmten Anliegen oder einem Gebetsgedenken für Verstorbene. Da die Priester in der Ukraine sehr wenig Einkommen haben, sind die Mess-Stipendien ein wichtiger Zuschuss für die täglichen Kosten und kommen auch pastoralen oder karitativen Initiativen zugute. So sind viele Geistliche seit Kriegsbeginn vermehrt viele Stunden auf schlecht befahrbaren und gefährlichen Straßen unterwegs, um Gemeindemitglieder in abgelegenen Regionen mit Lebensmitteln zu versorgen und geistlich zu betreuen.

650.000 Euro hat „Kirche in Not“ bislang an Klöster, Pfarrgemeinden, Bildungs- und Exerzitienhäuser vor allem in der Westukraine gezahlt, die Binnenflüchtlinge aufgenommen und versorgt haben. Weitere 450.000 Euro gingen an Klöster vor allem weiblicher Ordensgemeinschaften, die sich schon vor Kriegsbeginn in schwerer finanzieller Notlage waren und jetzt ohne jegliche Einnahme dastehen.

Mitten im Krieg beginnt der Wiederaufbau

Auch wenn sich die Ukraine nach wie vor im Krieg befindet und ein Ende nicht absehbar ist, laufen in einigen Regionen schon die Aufräumarbeiten und Sanierungen an beschädigten Gebäuden an, damit die Kirche weiterhin für die Menschen da sein kann. Dafür hat „Kirche in Not“ bislang 1,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ein Beispiel ist die Instandsetzung des römisch-katholischen Priesterseminars in Worsel am Stadtrand von Kiew. Es war in den ersten Kriegswochen von russischen Soldaten besetzt und geplündert worden.

Ein besonderer Bedarf herrscht in der Ukraine derzeit an Transportfahrzeugen. Nur so können Lebensmittel und Hilfsgüter im ganzen Land verteilt werden. „Kirche in Not“ hat mit 600.000 Euro die Anschaffung von 29 Fahrzeugen finanziert, mit denen kirchliche Mitarbeiter humanitäre Hilfe ausliefern können. 100.000 Euro flossen in kleinere pastorale Projekte, zum Beispiel kirchliche Medien- und Bildungsarbeit oder kleinere Anschaffungen für die Seelsorge.

Den Menschen in der Ukraine weiterhin Hoffnung geben

Die fünf Millionen Euro an Ukraine-Hilfen hat „Kirche in Not“ durch Spenden von Wohltätern aus 23 Ländern eingenommen, in denen das Hilfswerk mit eigenen Büros vertreten ist. Staatliche Zuschüsse oder Kirchensteuermittel erhält „Kirche in Not“ nicht.

Die Hilfen für die Arbeit der Kirche in der Ukraine gingen unvermindert weiter, teilte Projektreferentin Magda Kaczmarek mit: „Die größte Last für die kirchlichen Einrichtungen in der Ukraine sind aktuell die laufenden Kosten wie zum Beispiel für Strom und Wasser. Viele Klöster und Seminare haben ja hunderte von Flüchtlingen aufgenommen. Wir haben in den vergangenen Monaten geholfen und wir werden es weiterhin tun, denn wir müssen den Menschen in der Ukraine Hoffnung geben.“

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche für die Menschen in der Ukraine mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine
 

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